Das Barrierefreiheitsstärkungsgesetz (BFSG) setzt die EU-Richtlinie „European Accessibility Act“ um. Ziel ist, dass digitale Produkte und Dienstleistungen für alle Menschen nutzbar sind, auch für Personen mit Seh-, Hör-, motorischen oder kognitiven Einschränkungen. Für Websites bedeutet das:
Betroffen sind damit fast alle, die digitale Dienstleistungen anbieten, also Onlineshops, Terminbuchungssysteme oder Kontakt- und Anmeldeformulare. Reine „Visitenkarten“-Seiten ohne Interaktion fallen in der Regel nicht darunter. Wichtig: Auch wenn du externe Tools oder Plugins einbindest, bleibst du als Betreiber verantwortlich. Du musst sicherstellen, dass diese barrierefrei nutzbar sind oder eine gleichwertige Alternative angeboten wird.
Barrierefreiheit im Web funktioniert wie ein Puzzle: Erst wenn alle Elemente ineinandergreifen und jedes Teil für sich durchdacht ist, entsteht ein stimmiges und nutzbares Ganzes.
Die gute Nachricht: Es gibt klare Standards, an denen man sich orientieren kann. Vor allem die WCAG (Web Content Accessibility Guidelines). Dahinter stecken vier Grundprinzipien:
Klingt abstrakt? Hier ein paar ganz konkrete Punkte:
„Einfach nur ‘Augen zu und durch’ funktioniert hier nicht. Barrierefreiheit braucht eine Kombination aus Technik und Praxis. Automatisierte Tools erkennen viele Probleme, aber echte Sicherheit gibt es nur durch manuelle Tests und Feedback. Konkret heißt das:
Dazu gehört auch die verpflichtende Erklärung zur Barrierefreiheit, in der du dokumentierst, welche Maßnahmen umgesetzt wurden, welche Barrieren noch bestehen und wie Nutzer:innen Probleme melden können. So wird Barrierefreiheit zu einem kontinuierlichen Prozess statt zu einer einmaligen Aufgabe.
Barrierefreiheit ist mehr als Pflicht. Sie macht deine Website für alle nutzbar, erweitert deine Reichweite, reduziert rechtliche Risiken und zeigt Verantwortung.
Barrierefreiheit im Web ist längst kein „nice to have“ mehr, sondern Pflicht. Seit Juni 2025 müssen viele Websites die gesetzlichen Anforderungen erfüllen. Wer erst spät damit beginnt, steht schnell unter Druck. Deshalb lohnt es sich, frühzeitig zu handeln: Barrierefreiheit gehört von Anfang an ins Design und in den Code, sie muss regelmäßig getestet und offen kommuniziert werden. Bei studio tülü, unserem Designstudio aus Hamburg und Dortmund, gehört dieser Anspruch längst selbstverständlich zum Gestaltungsprozess, weil gutes Design immer für alle nutzbar sein sollte. Am Ende geht es nicht nur um Gesetze und Fristen, sondern darum, dass wirklich alle Menschen das Internet nutzen können.